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Felicitas Mayall. Die Löwin aus Cinque Terre – Laura Gottberg 3 (2006)

In einem Münchner Hinterhof wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die sich scheinbar aus einem Fenster gestürzt hat. Hauptkommissarin Laura Gottberg fühlt sich an ihre Tochter erinnert und ist sicher, dass die Tote Italienerin war. Doch handelt es sich tatsächlich um einen Selbstmord?

Eine Vermisstenmeldung bringt die Münchner Kripo auf die richtige Spur, die Arztfamilie Denner meldet ihr Au-pair-Mädchen Valeria Cabun als vermisst. Allerdings hat Laura Gottberg sofort den Eindruck, dass es Valeria bei dieser Familie nicht besonders gut gehabt hat. Ein Selbstmord scheint trotzdem unwahrscheinlich, die junge Frau soll sehr lebensbejahend gewesen sein – und ihr Zimmer ist eindeutig durchwühlt worden.

Alltäglicher Rassismus

Frau Dr. Denner erzählt von „dem Schwarzen“, wohl Valerias Freund, aber erst über eine spanische Freundin aus der Sprachenschule erfahren Laura und ihr Kollege Peter Baumann den Namen von Roberto Malenge. Der junge Mann, der sein Medizinstudium bereits beinahe beendet hat, ist vom Tod Valerias tief erschüttert, aber gleichzeitig befürchtet er, dass ihm die Schuld an ihrem Tod gegeben werden soll. Nicht zu Unrecht, wie die Aussagen Denners und Malenges bisherige Erfahrungen belegen. Ein Überfall auf Malenge kommt daher nicht einmal sehr überraschend.

Lösung in den Cinque Terre?

Als Lauras Kollege von der Spurensicherung bestätigt, dass Valeria nicht freiwillig aus dem Fenster gesprungen sein kann, ist auch schon die gesamte Großfamilie Cabun aus den Cinque Terre angereist … Und auch Herr Dr. Denner wird überfallen, sein Bruder wird tot aufgefunden – wie hängen die Verbrechen zusammen? Laura Gottberg ist überzeugt, dass sie im Heimatdorf Valerias in den Cinque Terre in Ligurien Antworten findet, und nimmt ihren Freund und italienischen Kollegen Angelo Guerrini mit auf diese Reise, der gerade zum ersten offiziellen Besuch in München ist. Beide hoffen auf einige Momente für sich, doch viele gibt es nicht, es wird sogar recht dramatisch.

Starke Frauen und Münchner Rassismus

In diesem dritten Band spielen neben dem Mord und seiner Aufklärung starke Frauen eine wesentliche Rolle. Die Autorin verknüpft alle Fäden so intelligent und unterhaltsam gleichzeitig, dass der Krimi ein echter Lesegenuss ist. Wie immer ist besonders Protagonistin Laura richtig menschlich, hat Stress mit ihren Kindern, fürchtet den Besuch ihres Freundes, wünscht sich, dass Roberto Malenge nicht der Täter ist, um keine Vorurteile bestätigen zu müssen und weil ihr der junge Mann einfach sympathisch ist …

Felicitas Mayall. Die Löwin aus Cinque Terre. Laura Gottbergs dritter Fall. Reinbek: Rowohlt, 2006. (Laura Gottberg 3)

Mehr zur Autorin und ihrer Krimireihe auf der Autorenseite Felicitas Mayall.

2 Gedanken zu „Felicitas Mayall. Die Löwin aus Cinque Terre – Laura Gottberg 3 (2006)“

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