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Felicitas Mayall. Wolfstod – Laura Gottberg 4 (2007)

Der bekannte Autor Wolf „Giorgio“ Altlander wird in seiner Villa südlich von Siena tot aufgefunden. Wurde er erwürgt? Wo ist sein Laptop und warum wurde nach seinem Tod in die Villa eingebrochen? Da Altlander Deutscher war, sieht Commissario Angelo Guerrini einen guten Grund, seine Freundin und Kollegin Laura Gottberg zur Ermittlungshilfe anzufordern.

Während Laura Gottberg in München die Ermordung des über 90-jährigen Gustav Dobler aufzuklären hat, ein Mord, dessen Wurzeln scheinbar sehr weit zurückreichen, sieht Guerrini sich in Siena einem Fall mit viel Publicity gegenüber. Als Autor war Altlander sehr bekannt und wegen seiner kompromisslosen Haltung auch berüchtigt. Nach Aussage seiner Freundin Elsa Michelangeli, einer bekannten Malerin, war Altlander einem Skandal auf der Spur. Altlanders Lebensgefährte Enzo Leone allerdings hat nur Angst um sich selber, vor allem nachdem die Malerin angefahren wurde und immer wieder ein schwarzer Geländewagen auftaucht.

Ermittlungshilfe mit Vater

Obwohl Laura im Fall Dobler gerade auf eine interessante Spur gestoßen ist, fährt sie natürlich nach Siena, um gemeinsam mit Guerrini zu ermitteln. Bei der Gelegenheit löst sie auch gleich ein Versprechen gegenüber ihrem Vater ein und nimmt diesen mit in die Toskana. In der Pension von Guerrinis Cousine ist Emilio Gottberg gut aufgehoben und mit Guerrinis Vater versteht er sich auch blendend, sodass die beiden Commissarios sich um die Ermittlungen kümmern können. Und um ihre eigene Scharade, denn niemand in Siena soll von ihrer Beziehung erfahren.

Verdächtige

Wie immer hat Laura ein ganz besonderes Gespür für die Aussagen von Zeugen und sie ist schnell von dem Fall gefangen, auch weil sie den Autor Altlander bewunderte. Altlanders Freunde, der aktuelle und ein verflossener Lebensgefährte werden befragt, verdächtigt, aber scheinbar auch von dem schwarzen Geländewagen und seinen unbekannten Insassen bedroht. Sind es Chinesen? Ist Guerrinis ehemaliger Schulkamerad in die Sache verstrickt, der jetzt ein reicher Unternehmer im Textilbereich ist, in dem Chinesen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden sollen? Welche Rolle spielt der Kinderbuchautor, der gerne mit seinem Fernglas unterwegs ist?

Intelligent und menschlich

Die Zusammenarbeit von Laura und Angelo läuft in diesem Band nicht so reibungslos wie sonst, zu viele alte Gefühle kommen hoch und beide stellen fest, dass sie sich noch gar nicht besonders gut kennen. Doch gelingt ihnen eine gegenseitige Rücksichtnahme und ein Gedankenaustausch, der für beide sehr positiv ist – und für den Leser viel vom Reiz dieses Krimis ausmacht. Wieder einmal sind der Autorin die Charaktere sehr gut gelungen, alle wirken authentisch und menschlich, und die Toskana gestaltet sie zu einem atmosphärischen Hintergrund. Der Fall ist intelligent konstruiert und greift aktuelle Probleme auf.

Felicitas Mayall. Wolfstod. Laura Gottberg ermittelt. Reinbek: Rowohlt, 2007. (Laura Gottberg 4)

Mehr zur Autorin und ihrer Krimireihe auf der Autorenseite Felicitas Mayall.

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