Deutschland, Krimi

Gisa Pauly. Wellenbrecher – Mamma Carlotta 12 (2018)

Wellenbrecher ist bereits der zwölfte Band um Mamma Carlotta – eine Erfolgsgeschichte, die sich noch kein bisschen lahmgelaufen hat und weiterhin ihre Fans findet. Diese gehören wohl eher nicht zu den klassischen Krimilesern, aber die Mischung aus humorvoller Unterhaltung und Krimihandlung kommt einfach an.

Als Mamma Carlotta kurz vor ihrem 60. Geburtstag wieder einmal auf Sylt ist, hat Enkelin Carolin einen großen Schritt in die Erwachsenen-Welt gemacht und eine Ausbildung im Hotel Frangiflutti (auf Deutsch: Wellenbrecher) begonnen. Natürlich muss Carlotta das mit eigenen Augen sehen und beobachtet Carolin heimlich bei der Arbeit. Dabei erlebt dann allerdings Carlotta eine Überraschung, denn die Ehefrau des Hotelbesitzers, Alessia Fallaci, ist eine alte Schulfreundin! Die Wiedersehensfreude ist groß und der Nachholbedarf an Informationsaustausch ebenso.

Mit einem verschwundenen Kellner fängt alles an

Nachdem sich beide ein wenig beruhigt haben, kommt die Sprache auch auf einen verschwundenen Kellner, „Olivero“, im wahren Leben Thies Dageför, ist bereits seit zwei Tagen nicht zum Dienst erschienen. Da kann Mamma Carlotta mit ihrem Schwiegersohn Erik punkten, der Kriminalkommissar ist – und zufällig gerade zur Tür hereinspaziert … Kommissar Erik Wolf und sein Assistent Sören Kretschmer finden den Vermissten tot und gefesselt auf seinem eigenen Bett. Es stellt sich allerdings schnell heraus, dass der Tote nicht in dieser Wohnung gewohnt haben kann. Wohnte Thies doch nicht in dieser Wohnung, die alle als seine kannten? Oder ist der Tote doch nicht Thies? Aber wo ist er dann? Ist er der Täter oder ein potenzielles weiteres Opfer?

Diverse Beziehungskonflikte

Doch damit nicht genug gibt es einen weiteren Toten, es geht um gepanschten Wein aus der Toskana, der auf Sylt verkauft wird, es geht um ein verlorenes Weingut, um ein falsches Erbe, eine zutiefst unglückliche Ehe – oder eigentlich zwei Ehen … Und ganz nebenbei auch um die Beziehungsprobleme Eriks, denn Wiebke taucht auf einmal wieder auf. Allerdings ist sie in den aktuellen Fall verwickelt, ebenso wie Eriks derzeitige Freundin Svea. Mamma Carlotta ermittelt dieses Mal nicht nur zwischen Hotel und „Käptens Kajüte“, sondern macht mit Staatsanwältin Dr. Speck einen spannenden Kurz-Tripp in die Toskana, bei dem „Tilla“ Erstaunliches offenbart.

Amüsante Unterhaltung zum Abschalten

Dieser zwölfte Band ist recht umfangreich, aber Längen gibt es dabei keine. Natürlich ist die Handlung immer eher amüsant und unterhaltsam, aber doch spannend genug für das Lesevergnügen. Manches ist zwar leicht zu erraten, aber nicht alle Zusammenhänge sind offensichtlich. Der Schreibstil ist flüssig und amüsant zu lesen, die Personen leben natürlich von Klischees, aber das ist sehr sympathisch gemacht. Auch die Insel Sylt erhält wieder eine größere Rolle, als treuer Leser der Serie könnte man da fast schon Heimatgefühle entwickeln. Fazit: ein sehr amüsanter „Feel-good-Krimi“, bei dem man nicht nur im Urlaub wunderbar abschalten kann.

Gisa Pauly. Wellenbrecher. Ein Sylt-Krimi. München: Piper, 2018. (Mamma Carlotta 12)

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar via NetGalleyDE!

Mehr zur Autorin und zu ihrer Sylt-Serie mit Mamma Carlotta auf der Autorenseite Gisa Pauly.

2 Gedanken zu „Gisa Pauly. Wellenbrecher – Mamma Carlotta 12 (2018)“

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