Deutschland, Krimi

Inge Löhnig. Verflucht seist du – Dühnfort 5 (2012)

In einem Münchner Rohbau wird mitten in der Nacht geschossen, das Opfer ist der Lehrling Daniel. Bei der Leiche finden Kommissar Dühnfort und sein Team Drogen, wegen denen das Opfer bereits eine Jugendstrafe erhalten hatte. Das Motiv für den Mord scheint somit klar.

Unter dem Tod von Daniel leidet besonders seine Ex-Freundin Mika. Die Abiturientin aus reichem Elternhaus hat gerade erst ihre beste Freundin durch einen Selbstmord verloren und ist geschockt. Isa litt darunter, dass sie dick war, was sich ein Sascha via Facebook zunutze gemacht hat, um sie dort bloßzustellen. Dabei hatte Isa sich in diesen Unbekannten verliebt. Auch die Ermittler stoßen schnell auf den Tod von Isa, zwei Tode in derselben Clique so kurz hintereinander deuten auf einen Zusammenhang hin.

Wichtige Zeugen

Dühnfort und seine Kollegen Alois und die Neue, Kirsten Tessmann, stützen sich dieses Mal besonders auf Zeugen. Eine Frau hatte Daniel in den Rohbau gehen sehen und später auch den Schuss gehört. Außerdem war ein Lieferwagen weggefahren. Ein anderer Zeuge hatte eine Nachbarin auf dem Fahrrad vorbeifahren sehen, doch diese ist im Urlaub und gerade unerreichbar. Es dauert, bis der Lieferwagen gefunden ist, nur langsam lassen sich Puzzlesteine zusammensetzen, aber der Durchbruch lässt noch auf sich warten.

Motiv Sascha?

Sogar Theorien zum Tathergang sind dieses Mal Mangelware. War Daniel etwa der ominöse Sascha? Aber weder sein Laptop noch sein Handy geben darauf einen Hinweis. Doch auch die Drogengeschichte scheint Dühnfort nicht wirklich plausibel. Bis Kollege Alois sich an Daniels Freund Philipp hängt, Mikas Bruder, und ein paar entscheidende Hinweise findet. Doch auch Mika lassen die Todesfälle keine Ruhe, gemeinsam mit Lukas, einem weiteren Mitglied der Clique, trauert sie und geht auf ihre Weise der Frage nach, wer dieser Sascha war bzw. wer sich als Sascha ausgegeben hat.

Es lohnt sich!

Auch in diesem fünften Band, den ich jetzt innerhalb kurzer Zeit gelesen habe, sind noch keine Abnutzungserscheinungen dieser Serie zu sehen. Wieder hat Inge Löhnig einen psychologisch komplexen Krimi geschrieben, der einen von Anfang bis Ende in Atem hält, auch ohne klassische Actionszenen. Auch das Privatleben der Ermittler hält Spannung bereit, dominiert aber nicht den Plot, sondern macht auch sie zu Menschen in einem sehr menschlichen Fall. Das Thema ist wieder sehr aktuell und brisant – würde dann aber zu viel verraten. Also: selber lesen! Es lohnt sich!

Inge Löhnig. Verflucht seist du. Berlin: List, 2012. (Kommissar Dühnfort 5)

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autorinnen-Seite Inge Löhnig.

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