Krimi, Schweden

Johanna Mo. Finsterhaus – Hanna Duncker 2 (2022)

Als Jenny Ahlström von einer Geschäftsreise nach Hause kommt, sind ihr Mann Thomas und der kleine Sohn Hugo spurlos verschwunden. Kommissarin Hanna Duncker und ihre Kollegen versuchen, die beiden zu finden und ganz Öland ist in Aufruhr.

Hanna Duncker hat sich in ihrer alten Heimat auf Öland einigermaßen eingelebt, aber immer noch lastet das Verbrechen ihres Vaters auf ihr. Und irgendjemand will sie partout nicht auf der Insel haben. Doch deshalb lässt sie sich nicht von ihrer Arbeit abhalten. Und wenn ein gerade ein Jahr alter Junge vermisst wird, erst recht nicht.

Betroffene und Verdächtige

Während Freiwillige von „Missing People“ die Insel durchkämmen, sprechen Hanna und ihr Kollege Erik mit den Menschen aus dem Umfeld des Vermissten. Seine Frau Jenny ist natürlich verzweifelt, seine Tochter Lykke aus einer früheren Beziehung hat offensichtlich einige psychische Probleme, sein Chef Karl, ein Makler, und dessen Kinder Selene und Hector, auch Kollegen von Thomas, verbergen irgendetwas. Und auch Thomas‘ bester Freund Mille hat keine ganz weiße Weste …

Perspektivwechsel

Gekonnt wechselt die Autorin abschnittsweise die Perspektive und baut so Spannung auf. Parallel zu den Ermittlungen verfolgen wir als Leser Thomas‘ letzten Tag, der ihn in ein leer stehendes Haus führt, das seine Agentur vermittelt hat. Obwohl Thomas gerade seine Elternzeit angetreten hat, hat ihm Selene den Schlüssel für das Haus gegeben – was hat er dort vor? Weiß Selene das überhaupt? Ist sie Komplizin oder Opfer? Oder gar Täterin? Auch zu Thomas‘ Tochter Lykke wechselt die Perspektive immer wieder und sorgt für einige Verdachtsmomente.

Spannung in Serie

Während die Arbeit also auf Hochtouren läuft, um vor allem den kleinen Hugo zu finden, wartet auf Hanna noch eine Romanze und Kollege Erik freut sich über die Rückkehr von Frau und Tochter nach einem längeren Aufenthalt in Indien. Das wirkt gelegentlich ein bisschen bemüht, tut der Spannung des Krimis aber keinen Abbruch. Manchmal hat man den Eindruck, dass alle Charaktere unter viel zu vielen Ängsten leiden, aber das macht sie auch sehr menschlich. Und die Geschichte um Hannas Vergangenheit – oder die ihres Vaters – sorgt für einen Cliffhanger, der gleich neugierig macht auf den nächsten Band der Serie.

Johanna Mo. Finsterhaus. München: Heyne, 2022. | Skuggliljan. Stockholm: Romanus & Selling, 2021. (Hanna Duncker 2) Aus dem Schwedischen von Ulrike Brauns

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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