Der Mord an einem bekannten Innenarchitekten scheint zunächst ein einfacher Fall. Doch dann kommt die Politik ins Spiel.
In einem Waldstück wird die Leiche des Mannes gefunden, der mit dem Rad auf dem Weg zu einer Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats war. Ein Motorrad wurde in der Nähe gesehen und so fällt der Verdacht schnell auf drei Skinheads, die den Toten, Petri, und dessen Lebensgefährten vor einiger Zeit verprügelt hatten. Einer der drei ist allerdings nicht aufzutreiben, dabei ist es gerade der mit dem Motorrad. Seine Frau weiß angeblich von nichts.
Heimliche Affäre
Als zweite Spur meldet sich Kim, der mit Petri eine heimliche Affäre hatte. Er schwört, dass niemand etwas von ihnen gewusst hat, aber was, wenn doch? Kims Verlobte ist auch Motorradfahrerin und noch dazu die Tochter von Petris größtem Widersacher im Bauausschuss. Aber dass der Vater die Tochter rächt, scheint Kommissarin Maria Kallio dann doch etwas melodramatisch und arg weit hergeholt. Da liegt die erste Spur näher, was auch ihre Vorgesetzten finden, die den Fall gerne möglichst bald abschließen wollen. Auch wenn besagter Motorradfahrer nur noch als Leiche wieder auftaucht.
Einfache Lösungen
Sogar Marias Chef Taskinen gibt ihr die Anweisung, den Fall Petri einzustellen, und ihr grenzenloses Vertrauen in Taskinen bekommt einen herben Knacks. Doch für sie ist der Fall einfach noch nicht zu Ende … und so kämpft die Kommissarin mal wieder nicht nur gegen die Verbrecher ihrer Stadt, sondern auch gegen ihre Vorgesetzten.
Sucht-Potenzial
Nach Zeit zu sterben wieder ein richtiger Kallio-Krimi, in den ich eintauchen konnte wie nach Hause zu kommen. Die Kommissarin wird zwar älter und trägt mehr Verantwortung, sehr viel angepasster wird sie glücklicherweise trotzdem nicht. Das macht bestimmt einen Großteil der Sucht-Wirkung dieser Serie aus. Dass hier auch noch die Politik mit hineinspielt und ihr Idol Taskinen beschädigt, sorgt für zusätzliche Spannung. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!
Leena Lehtolainen. Wie man sie zum Schweigen bringt. Hamburg, Rowohlt 2005. | Ennen Lähtöä. Helsinki, Tammi 2000. Übersetzung Gabriele Schrey-Vasara (Maria Kallio 8)
