Deutschland, Krimi

Nicola Förg. Das stille Gift – Irmi Mangold 7 (2016)

Ein lange verschwundener Bauer taucht wieder auf – als Leiche.

Ein Touristen-Ehepaar wird auf einem Spaziergang nicht nur mit Gülle bespritzt, sondern auch mit einem Metallteil beschossen, wie sich herausstellt, handelt es sich um ein Teil einer künstlichen Hüfte. Die Seriennummer führt zum Besitzer, ehemaligem Besitzer muss man wohl sagen. Die Kommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl suchen also eine Leiche UND einen Täter. Doch der erste Weg führt sie natürlich zur Witwe, die von einer langen Leidensgeschichte berichtet.

Umstrittenes Gift

Bei einem Waldunfall kam der behinderte Sohn des Ehepaares ums Leben, der Vater wurde schwer verletzt. Und auf dem Hof siechten die Tiere dahin, viele starben und über die Ursache gab es heiße Diskussionen. Der Bauer hatte einen Erreger im Verdacht, der seuchenmäßig seine Tiere dahinraffte, aber die zuständigen Stellen leugneten die Existenz einer solchen Seuche, denn das hätte bedeutet, dass Entschädigungen fällig würden. Der Hof stand bald am Rand des Ruins, der Ruf der Bauersleute war durch Gegenvorwürfe ruiniert.

Gift-Konsumenten

Auch wenn der Bauer entschlossen war zu kämpfen und sich Verbündete bei einer Umweltinitative gesucht hat, hat er nichts erreicht, bevor er verschwand. Kommissarin Irmi Mangold, die selbst auf einem Bauernhof lebt, kann das Drama nachempfinden und was sie über diverse Gifte erfährt, lässt sie am gesunden Menschenverstand zweifeln. Bezeihungsweise am Konsumenten, der das Gift mit dem Fleisch zu sich nimmt und der viel zu gerne wegsieht, wenn es ihn und sein Portemonnaie betreffen könnte.

Spannend und „ökologisch wertvoll“

Mit dieser Serie legt Nicola Förg tatsächlich immer wieder den Finger in eine ökologische Wunde. Spannend verpackt in eine Krimihandlung und mit einer tollen Ermittlerfigur, realistisch und menschlich. Dieser Band bildet da keine Ausnahme, auch wenn für uns Stadtmenschen die Gefahr durch Biogasanlagen sehr abstrakt klingt – aber es ist ja nur ein Beispiel für zahlreiche stille Gifte, wie im Krimi auch deutlich wird. Und der Kampf dagegen scheint einer gegen Windmühlen zu sein … Aber auf jeden Fall sind Förgs Krimis die Lektüre wert!

Nicola Förg. Das stille Gift. München, Pendo 2016. (Irmi Mangold 7)

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autor:innen-Seite Nicola Förg.

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