Krimi, Schweden

Sofie Sarenbrant. Der Mörder und das Mädchen – Emma Sköld 3 (2017)

Gerade an dem Tag, an dem Cornelia endlich aus der gemeinsamen Villa ausziehen kann, findet sie ihren Noch-Ehemann Hans morgens tot in seinem Bett. Trotz des schockierenden Anblicks ist sie vor allem erleichtert, dass sie von dem gewalttätigen Mann nichts mehr zu befürchten hat. Das macht sie zur Hauptverdächtigen für die ermittelnde Polizei.

Die junge Kriminalinspektorin Emma Sköld erfährt bereits vor dem offiziellen Auftrag von dem Mord: Ihre ältere Schwester Josefin ist Cornelias einzige Freundin und als Erste bei ihr. Das ist zunächst praktisch, bei Josefin fühlt sich auch Cornelias sechsjährige Tochter Astrid wohl und die ersten Gespräche können in Josefins Haus stattfinden.

Mordmotiv?

Allerdings ist Josefin auch die Einzige, der Cornelia je von den Misshandlungen erzählt hat, sie hat nie Anzeige erstattet und alle Verletzungen sorgfältig verborgen. Die Ermittler haben schnell den Verdacht, dass Cornelia sich die Story nur ausgedacht hat, um den Mord zu rechtfertigen. Immerhin erbt sie jetzt ein stattliches Vermögen, bei der geplanten Scheidung hätte sie wesentlich schlechter dagestanden.

Fantasiegestalt?

Cornelias Tochter Astrid erzählt aber auch, dass nachts ein fremder Mann an ihrem Bett gestanden habe. Wir zuverlässig ist die Aussage dieses merkwürdigen Kindes? Hat ihr vielleicht die Mutter die Geschichte eingeredet? Oder war es nur ein Traum? Und wie sollte ein Fremder ins Haus gekommen sein?

Besichtigungstermin

Es stellt sich heraus, dass am Abend vor dem Mord in der Villa die ersten Besichtigungen für den Verkauf stattfanden. Zwar schwören die beiden Makler Stein und Bein, dass sie überall abgeschlossen und alles kontrolliert hätten – doch wieso brannte dann abends, bevor Cornelia ins Bett ging, im Keller das Licht?

Spannung mit sympathischer Ermittlerin

Die neue Krimikönigin Schwedens erzählt diesen Fall spannend und durchaus ein wenig ungewöhnlich: Der einzige Ich-Erzähler der Geschichte ist der Täter, trotzdem bleibt seine Identität sehr lange im Dunkeln. Auch das Ende entspricht nicht dem gängigen Krimi-Muster – fungiert aber hervorragend als Brücke zum nächsten Band, den man dann auch unbedingt lesen möchte, denn irgendwie geht die Geschichte ja wohl noch weiter … Und mit der jungen ehrgeizigen Emma Sköld, die trotz Schwangerschaftsbeschwerden auf jeden Fall einen guten Job machen will, ist Sarenbrant auch eine interessante Ermittlerin gelungen, der man gerne noch ein paar weitere Fälle lang folgen möchte!

Die deutschen Übersetzungen beginnen leider erst beim dritten Band, vielleicht folgen die Bände 1 und 2 ja später noch.

Sofie Sarenbrant. Der Mörder und das Mädchen. Berlin: Rütten & Loening, 2017. | Visning pågår. Malmö: Damm förlag, 2014. (Emma Sköld 3)

In Deutschland ist dies der erste Band mit Emma Sköld.

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autor:innen-Seite Sofie Sarenbrant.

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