Der Chef de police im malerischen Sainte-Valérie gerät unter Mordverdacht – klar, dass Pierre Durand diese Ermittlungen nicht anderen überlässt.
Es wird Frühling in der Provence und Pierre Durand und seine Lebensgefährtin Charlotte Berg bereiten ihre Hochzeit vor. Noch können sie sich allerdings nicht über den Ort der Feier einigen, und als ein Toter gefunden wird, gerät die Frage sowieso in den Hintergrund. Wanderer finden in einem Bach im Wald eine Leiche. Bei dem Toten handelt es sich um Gilbert Langlois, der einige Monate zuvor auf Pierres Posten spekuliert hatte. Den hat er zwar letztendlich nicht bekommen, doch trotzdem war er nach Sainte-Valérie gezogen, mit offensichtlichen Rachegedanken: Rache an Pierre und an Bürgermeister Maurice Marechal, der Langlois den Posten versprochen hatte.
Unter Verdacht
Mit Unterstützung des nächstgelegenen Kommissariats beginnen die Ermittlungen in Langlois‘ Wohnung. Die ist so karg eingerichtet, dass die Frage nach den Einkünften des Mieters aufkommt – die schnell beantwortet werden kann: Offensichtlich betätigte Langlois sich als Erpresser. An einer großen Fotowand hängen allerdings nur Fotos von Pierre Durand, womit er augenblicklich zum Tatverdächtigen Nummer eins avanciert. Dies hat seine Suspendierung zur Folge. Doch da die Ermitter ganz offensichtlich Spuren, die in eine andere Richtung weisen, nicht nachgehen, wird Pierre trotzdem selbst aktiv. Er ist sich sicher, dass Langlois vor allem Rache an Bürgermeister Marechal zum Ziel hatte, was für ihn, Pierre, diesen zum Hauptverdächtigen macht.
Pierre ermittelt heimlich
So gibt es also zwei Ermittlungsrichtungen: Eine neue Lieutenante ermittelt gegen Pierre, dessen Assistent Luc muss sie unterstützen, während Pierre nach Beweisen sucht, dass der Bürgermeister der Mörder ist. Dabei führen ihn seine Recherchen auf eine Trüffelfarm, die dessen Bruder betreibt, wobei sich amüsanterweise auch herausstellt, dass Ziege Cosima eine tolle Trüffelnase hat. Dass Charlotte aus dem Trüffel wieder eine Delikatesse zubereitet, versteht sich hoffentlich in dieser Serie von selbst.
Sehr unterhaltsame Krimi-Mischung
Interessanter Fall, schönes Setting mit nicht zu vielen atmosphärischen Beschreibungen, ein bisschen Privatleben, aber nicht zu viel, gute Dialoge, ein bisschen Humor, angereichert mit leckerem Essen und abgerundet mit Rezepten – das macht eine sehr unterhaltsame Mischung aus diesem Krimi, der sich auch noch richtig süffig liest. Also am besten den Rotwein zum Buch nicht vergessen!
Sophie Bonnet. Provenzalische Täuschung. München, Blanvalet 2023. (Pierre Durant 9)
Mehr zur Autorin und ihrer Krimiserie auf der Autor:innen-Seite Sophie Bonnet.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
