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Tom Hillenbrand. Montecrypto (2021)

Als Unternehmer Gregory Hollister bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Vermögen, einem Schatz, der in Kryptowährung angelegt und gut versteckt ist. Und immer größer wird, solange die fieberhafte Suche anhält …

Privatdetektiv Ed Dante, Spezialist für Ermittlungen im Finanzbereich, erhält von Hollisters Schwester den Auftrag, nach dem versteckten Vermögen zu suchen. Anhaltspunkte bieten eine „Crypto-Wallet“ und die Firma Juno, als Bezahlapp mit eigener Cryptowährung, die Hollister einst gründete. In Hollisters Strandhaus kann Dante einen ersten Blick in die eigenwilligen Hirnwindungen Hollisters werfen, allerdings scheint er mit dem Hochfahren des Laptops Hollisters irgendetwas in Gang gesetzt zu haben.

Öffentliche Schatzsuche

Als auf Youtube ein Video mit Hollister auftaucht, in dem er quasi öffentlich zur Schatzsuche aufruft, beginnt ein weltweiter Run, Dante erhält jede Menge unliebsamer Konkurrenz und die Suche wird zu einer öffentlichen Angelegenheit. Auch mit Unterstützung der Informatikerin Mercy Mondego hat Dante nur wenig Vorsprung vor Cryptonerds und Hackern, die scharf sind auf die enorme Summe. In Zug entdeckt Dante eine „Klickfarm“ – Manipulationen an der Juno-App? Oder Teil der Schatzsuche, den Dante nur mangels Internetwissens nicht durchschaut?

Schatzsucher und Geheimdienste

Neben Nerds und Hackern interessieren sich allerdings auch Geheimdienste für Dantes Ermittlungen, ein Freund und Geschäftspartner Hollisters wird ermordet, kurz bevor er Dante etwas Wichtiges mitteilen kann. Als Ex-Wall-Street-Banker hat Dante einen anderen Blick auf den „Schatz“ und vermutet bald, dass es Hollister um viel mehr gehen muss, als sein Erbe zu verschenken.

Schöne neue Welt

Aus der großen digitalen Schatzsuche hat Tom Hillenbrand einen absolut spannenden politischen Thriller gemacht, der ganz nebenbei ein paar Einblicke in Finanzwelt und Währungspolitik gibt. Und natürlich in die große Gemeinde der Internetgläubigen und -besessenen, hier gewinnt die Story fast schon satirische Züge. Dabei entsprechen die Grundlagen der Story absolut unseren Realitäten und zeigen uns, wie ein fanatischer Egomane uns alle manipulieren könnte.

Wie immer ist ein Thriller von Tom Hillenbrand die Lektüre absolut wert: überaus spannend und extrem erhellend!

Tom Hillenbrand. Montecrypto. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2021.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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