Krimi, Österreich

Ursula Poznanski. Böses Licht – Fina Plank 2 (2023)

Beim letzten Akt von Shakespeares Richard III. gibt es im Wiener Burgtheater einen Eklat: von der Unterbühne wird nicht nur ein Thron hochgefahren, sondern auf ihm sitzt ein Toter.

Da es bei der Schlacht-Szene sowieso reichlich Kunstblut auf der Bühne und an den Darstellern gibt, fällt dem Publikum kaum auf, dass der Tote echt ist und nicht Teil einer makabren Inszenierung. Doch das Wiener Mordteam mit Fina Plank hat seinen zweiten Fall und die Kollegen führen sofort erste Befragungen durch. Dass es die Ermittler mit Schauspielern zu tun haben, macht den Fall besonders schwierig, denn auch Unschuld können bestimmt alle sehr gut mimen, ist sich Fina Plank sicher.

Mord ohne Motiv

Und mit diesem Toten gibt es noch ein Problem: Ulrich Schreiber war Garderobier am Theater, ein bescheidener und überaus beliebter Mann. Ein Mordmotiv ist weit und breit nicht in Sicht. Nur eine Merkwürdigkeit gibt es, denn Schreibers Album mit Fotos und Autogrammen von den Schauspielern ist verschwunden. Aber niemand kann sich erinnern, dass irgendein Foto womöglich ein Motiv für den Mord sein könnte. Doch dann trifft es einen der Schauspieler, der mitten in der Nacht im Stadtpark ermordet wird. Bei ihm finden sich schnell Motive – aber kein Zusammenhang mit dem Tod Schreibers …

In Salzburg

Die Vorstellungen in Wien werden dann abgesagt, ohnehin ist der größte Teil des Ensembles bereits so gut wie auf dem Weg nach Salzburg. Allerdings gibt es dann dubiose Drohungen. Regieassistent Daniel von Lauenburg solle nicht mit nach Salzburg fahren, wenn er nicht sterben wolle. Und Schauspielerin Lore Gebauer bekommt einen (künstlichen) Finger zugeschickt mitsamt einer Warnung. Doch erst als sie bei einem Waldspaziergang in Salzburg eine Leiche findet, gehen mit ihr die Nerven durch. Der Optiker hatte ein Ticket für die Vorstellung der Truppe in der Tasche und der Star des Ensembles, Jasper Freysam, hatte kurz zuvor eine Brille bei ihm gekauft …

Fina Plank und Beatrice Kaspary

Fina Plank darf den Fall in Salzburg weiter verfolgen, leider in Begleitung ihres schrecklichen Kollegen Oliver, der keine Gelegenheit auslässt, ihr eins reinzuwürgen. Doch die beiden Ermittler in Salzburg – Autorin Poznanski gönnt hier ihren beiden Protagonisten aus der Salzburg-Serie einen Gastauftritt – sind ganz auf Finas Seite und unterstützen sie nach Kräften. Auch beim großen Showdown, das dann ganz andere Beteiligte zeigt, als zunächst vermutet.

Ein echter „Poznanski“

In den Krimis von Ursula Poznanski tun sich Abgründe auf – im besten Sinne. Durchgehend hohe Spannung, interessante Figuren verschiedenen Kalibers, intrigante und brutale Täter, teilweise eine düstere Stimmung, der die Ermittlerin Fina Plank auf sehr menschliche Weise entgegentritt. Hier stimmt einfach alles für einen ausgiebigen Krimi-Genuss!

Ursula Poznanski. Böses Licht. München: Knaur, 2023. (Fina Plank 2)

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autor:innen-Seite Ursula Poznanski.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar via NetGalleyDE!

2 Gedanken zu „Ursula Poznanski. Böses Licht – Fina Plank 2 (2023)“

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